Samstag, 14. Juni 2008

Wetter!

Heute früh bekam ich eine Mobiltelefontextnachricht von meinem Kumpel Gerrit. Sie bestand nur aus einer Frage: "Wandern bei dem Wetter?" Das bezieht sich offenbar auf den Wetterbericht für unsere Wanderroute von Glasgow nach Fort William. Meine Antwort fiel kurz aus, aber nur, weil ich diese Mobiltelefontextnachrichterei hasse wie einen nassen Schlafsack: "Ja klar!"

Und so sieht der Wetterbericht für die nächsten Tage aktuell aus:



Auf der Homepage unseres Wanderziels Fort William findet sich im Bereich "Weather" eine wunderbare Formulierung, die ich hier zitieren möchte: "A stunning red sunset at any time of year is often replaced by a gray, wet morning, and this in turn can quickly burst into a bright, clear, sunny day with a clarity sometimes beyond belief. After heavy rainfall, rainbows arch across mountainous skylines and lochs lay at peace in reflective mood." Diese Erfahrung haben Béla und ich schon während unserer Irland-Wanderung 2001 gemacht. Dort hatten wir pro Tag drei Jahreszeiten (der Winter fiel glücklicherweise aus).

An dieser Stelle möge noch Erwähnung finden, dass Fort William als der niederschlagreichste Ort der britischen Inseln gilt: Um die 1900 Millimeter fallen dort im Laufe eines Jahres. Zum Vergleich: Hamburg, das ebenfalls nicht gerade einen trockenen Ruf hat, bekommt im gleichen Zeitraum nur rund 770 mm Niederschlag, Hannover sogar nur 660 mm. Wir machen uns also auf viel Wasser gefasst. Entsprechend haben wir unsere Ausrüstung auch ergänzt: Zum Beispiel habe ich mir neulich, als S.F.U. sein 25-jähriges Jubiläum gefeiert und daher satte 25 % Rabatt gewährt hat, eine leichte Haglöfs-Regenjacke ausgesucht, die ich mir ohne den Rabatt nicht hätte leisten mögen, natürlich mit Goretex-Membran, Unterarmbelüftung, wasserdichten Reißverschlüssen und ähnlichem mehr. Auch unser neues Zelt soll über selbstabdichtende Hightech-Nähte verfügen, in denen der verwendete Hightech-Faden aufquelle und so die Nahtstellen verschließe. Aha, ein schlichter Baumwollfaden also. :-)

Wir glauben, gut für das Wetter ausgestattet zu sein. Nass werden wir trotzdem werden. Und wir werden das Wetter verfluchen. Aber wenn es soweit ist, dass wir fluchen, dann werden wir uns des Hitzschlagsommers 2003 erinnern, in dem wir uns bemüht haben, in der Normandie zu wandern. Nein, Gerrit, glaub mir: Gegen Kälte kann man sich schützen. Gegen Regen kann man sich schützen. Gegen Hitze aber gibt es keinen Schutz.

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